Eindrücke vom Almabtrieb am Tegernsee, © Florian Liebenstein

Almabtriebe am Tegernsee

Prächtig geschmückt für den Heimweg

Ende September ist die Vegetation in den Höhenlagen der Natur beendet. Nach dem Sommer auf der Alm kehrt das Vieh der Almbauern zurück zum Hof. Mit lautem Glockengeläut ziehen die Bauern mit ihren Herden von den Bergwiesen zurück ins Tal. In der Urlaubsregion DER TEGERNSEE können Sie diese Jahrhunderte alte Tradition hautnah miterleben. Sind Mensch und Vieh vom Unglück verschont geblieben, erfährt das Jahr diesen krönenden Abschluss.

Die Tiere werden mit bunten Bändern, Kränzen aus Tannengrün oder mächtigen Kronen aus Strohblumen geschmückt. Das festliche Schmücken, das Aufkranzen, geht auf vorchristliche Zeiten zurück. Am Hof und auf der Alm konnte man sich vor bösen Geistern schützen: Sterntüren und gehackte Sinnbilder in den Türstöcken waren bewährte Zaubermittel. Aber auf dem Weg von und zur Alm war der wertvolle Viehbesitz den Unholden schutzlos ausgeliefert. Zum Schutz wurden den Tieren schwere Glocken umgehängt, die die Geister vertreiben sollten. Außerdem wurden die Kühe mit Masken unkenntlich gemacht.

Am Tegernsee finden Sie besonderen Almschmuck: Almrausch, Eibenzweigen, Silberdisteln und andere Gewächse aus den Bergen. Generationen von Sennerinnen haben diesen geschmackvollen Almschmuck gestaltet. Am Hof angekommen, wird die Herde dreimal (die heilige Zahl 3) um den Hof getrieben. Anschließend darf die Herde auf die Hofweide zum Ausruhen und Fressen.