Geschichtliches zu Bad Wiessee
Kloster, Glasmalereiwerkstätten, Jod-Schwefelbad
Die Ortsgründung bestimmt man auf das Jahr 850. Urkundlich wurden 1017 erstmals drei zum Kloster gehörige Höfe in Wessens (Westensee) erwähnt. Begünstigt durch die geografische Lage wurden in Wiessee Ackerbau und Viehzucht betrieben. Im 10. Jahrhundert gründete das Kloster Glasmalereikunstwerkstätten. Bis heute sind aus dieser Zeit die berühmten fünf Glasfenster im Dom von Augsburg erhalten.
1441 entdeckten Tegernseer Mönche auf dem Rohbogner Hof eine Erdölquelle. Dies sorgte für Aufschwung und dafür, dass Wiessee im 15. Jahrhundert schließlich zum Dorf wurde. 1803 brachte die Klosteraufhebung große Veränderungen für Wiessee, da das gesamte Tal zunächst an Bedeutung verlieren sollte. Erst mit König Max I. Joseph, der 1817 das Kloster als Sommersitz übernahm, ging es wieder aufwärts. Im Jahre 1820 begannen Verhandlungen zum Bau einer Straße rund um den See. Ein wichtiger Schritt für das bis dahin nur über Rottach erreichbare Wiessee. 1838 wurde zum ersten Mal nach Erdöl gegraben, was jedoch 1840 wegen fortwährender Explosionen wieder eingestellt wurde. Erst 40 Jahre später kam es zu weiteren Versuchen. Fündig wurde der niederländische Bergingenieur Adrian Stoop bei Bohrungen zwischen 1904 und 1912. Das Ergebnis war mit 4 Millionen Litern Erdöl wirtschaftlich allerdings enttäuschend.
1909 entdeckte man im Rahmen der Bohrungen die stärkste jodschwefelhaltige Natriumchlorid-Thermalquelle Deutschlands (König-Ludwig-III.-Quelle), die 1913 als Heilquelle anerkannt wurde. Durch den Erhalt eines Badehauses mit 62 Meter langer Wandelhalle wurde Wiessee 1922 schließlich zum Bad und damit zu Bad Wiessee. 1936 erbohrte die holländische Eigentumsgesellschaft eine zweite Quelle, die Wilhelmina-Quelle in 632 Metern Tiefe. Das ganze Jahr hindurch bietet Bad Wiessee für Urlauber eine gute Mischung aus wirkungsvollen Kurprogrammen und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, darunter Wanderungen, Radwandern oder Aktivitäten am See, wie Segeln, Fischen und Surfen. Eine weitere Attraktion ist die elegante Spielbank.