Tegernseer Verkehrsforum, © Der Tegernsee (Thomas Plettenberg)

Erstes Tegernseer Verkehrsforum

Herausforderungen grenzübergreifend lösen

Gemeinsam mit dem Landkreis Miesbach, der Landeshauptstadt München sowie der Landesregierung Tirol lud die Tegernseer Tal Tourismus GmbH zur Diskussionsrunde ins Seeforum nach Rottach-Egern. Themen waren die vielschichtigen Herausforderungen, die mit zunehmend überlasteten Straßen einhergehen und nur gemeinsam gelöst werden können.


Tegernsee 23.05.2022. Einig waren sich bereits vor dem Treffen alle Beteiligten: Das Thema Verkehr kann nur gemeinsam und grenzüberschreitend verbessert werden. Ziel der gemeinsamen Gespräche der deutschen und österreichischen Alpengrenzregionen war, sich gegenseitig besser zu verstehen, voneinander zu lernen und gemeinsame Handlungen abzuleiten. Dabei war das Treffen bereits für 2021 geplant, musste dann aber Corona-bedingt verschoben werden. Schon bei der Verschiebung war der klare Gedanke, dass der Austausch „live“ auf persönlicher Ebene zielführender und verbindlicher ist als ein Onlineformat. Das Interesse beim Publikum war groß.


Zu dem namhaften Teilnehmerfeld der Veranstaltung zählten neben Wissenschaftler wie Prof. Dr. Klaus Bogenberger, der sich in seiner Forschung an der TU München mit der Theorie des Verkehrsablaufs im urbanen Verkehr beschäftigt, sowie Fachleuten aus der freien Wirtschaft, auch Politiker und Vertreter des bayerischen Verkehrsministeriums. Aus Österreich waren unter anderen Dr. Michael Brandl, Bezirkshauptmann aus Schwaz sowie Bürgermeister Robert Pramstrahler aus Zell am Ziller und Vertreter der Mobilitätsreferate vor Ort. Für die Region war neben Landrat Olaf von Löwis und dem Bad Tölzer Landrat Josef Niedermaier auch Bürgermeister Robert Kühn aus Bad Wiessee vor Ort, sowie Stadtrat Paul Bickelbacher für die Stadt München.


In verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden wurden Verkehrsentwicklungen und Szenarien aufgezeigt, Best Practice-Beispiele vorgestellt sowie die Rolle der Digitalisierung eingeordnet. Dabei wurden auch die „gefühlten Wahrheiten“ über Verkehrsbelastungen durch Zahlen teils entkräftet, teils belegt. Auch das oft diskutierte Verhältnis zwischen Stadt und Land, welches sich in Zeiten von Lockdown und geschlossenen Grenzen zuspitzte, kam zur Sprache. Es ging um die Frage der Finanzierbarkeit (Prof. Bogenberger: „Man muss akzeptieren, dass der ÖPNV ein Zuschussgeschäft ist, das von der Allgemeinheit zu tragen ist“) und die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns (Niedermaier: „Wir haben verdammt viel Kleinstaaterei betrieben. Das können wir uns nicht mehr leisten“). TTT-Geschäftsführer Christian Kausch zeigte sich nach der Veranstaltung mehr als zufrieden: „Die Diskussionen waren dynamisch und beinhalteten genau die richtige Mischung an Themen. Hinterher gab es viele positive Rückmeldungen aus dem Publikum, dass man u.a. durch die Vielfalt und Komplexität der Aspekte jetzt mehr versteht, warum manche Sachen nicht gehen oder so lang dauern.“ So gab es großes Interesse, weitere Termine stattfinden zu lassen, vielleicht sogar in Form eines Workshops, um gemeinsam an konkreten Herausforderungen arbeiten zu können. Man sei zudem mit dem konkreten Ziel aus dem Tag gegangen, die eigenen Strukturen zu stärken, um mehr zusammenarbeiten zu können, wie z.B. den grenzüberschreitenden ÖPNV zu stärken.


Grüße übermitteln ließ Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, der aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Bernreiter: „Wir sitzen in einem Boot und können die verkehrliche Situation nur gemeinsam erfolgreich bewältigen. Das heutige Forum war daher ein guter Schritt in die richtige Richtung, um langfristig an grenzüberschreitenden Lösungsansätzen zu arbeiten!“ Zwar ließ sich der Verkehrsminister vertreten, aber nur, weil er nach Berlin reisen musste, um über das 9 Euro Ticket mit abzustimmen. Dementsprechend präsent war auch das Thema an dem Nachmittag – und hätte an diesem Tag keine größere Aktualität haben können.


Alle Teilnehmer zeigten sich mehr als zufrieden mit dem Format, welches in ähnlicher Form in regelmäßigen Abständen beibehalten werden soll. Denn in einem waren sich am Ende alle Podiumsteilnehmer einig: „Wir müssen es geregelt bekommen. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig.“ Und: „Wir werden es nur gemeinsam schaffen.“


Pressekontakt: Claudia Mach, Tegernseer Tal Tourismus GmbH, Tel. 08022 92738-67, presseservice@tegernsee.com