Geschichtliches zu Gmund

Von den Höhenzügen hinter Gmund, St. Quirin und Kaltenbrunn können Besucher einen herrlichen Blick über das Tegernseer Tal bis zum Vorgebirge der Alpen genießen. Die Ortschaft Gmund entwickelte sich an der Mündung der Mangfall, da diese ein natürliches Hindernis auf dem Weg zum Benediktinerkloster Tegernsee darstellte. Urkundlich erwähnt wurde Gmund jedoch erst 1017 in einem Klosterbericht. Der Fischreichtum der Gewässer und die verkehrsgünstige Lage veranlassten Fischer, Fähr- und Fuhrmann sowie Handwerker, sich im Schatten der alten Michaelskirche anzusiedeln. 

Die Kirche St. Michael zu Gmund galt als Urpfarrei des Tegernseer Tals, aus der nach und nach die anderen Pfarreien ringsum entstanden. Abt Kasper Ayndorffer ließ schließlich eine steinerne Brücke über die Mangfall sowie eine Taverne (später Gasthof Herzog Maximilian) errichten, um den Handelsverkehr über das Tegernseer Kloster zu leiten. Über 200 Jahre wurde die Taverne von der Familie Reiffenstuel bewirtschaftet, bis sie mit der Säkularisation 1803 in Staatsbesitz überging. König Max I. Joseph kaufte sie 1822, ließ die Taverne renovieren und verkaufte sie schließlich an den Metzgermeister Joseph Obermayr weiter. Dessen Sohn brachte 1836 Schweizer Rinder aus dem Simmental an den Tegernsee, weil er die Leistung des heimischen Viehs durch Kreuzung verbessern wollte. Als der russische Zar Nikolaus I. sich 1837 am Tegernsee aufhielt, gefiel ihm das noch heute legendäre Miesbacher Alpfleckvieh so gut, dass er Obermayr 53 Tiere nach St. Petersburg treiben ließ, wozu dieser ein Dreivierteljahr benötigte. Ein bekannter Gmunder Bürger war der Turmuhrenkonstrukteur Johann Mannhardt, genialer Erfinder und Begründer der mechanischen Industrie in Bayern.