Verhaltenskodex für Tegernseer Heimatführer

Präambel

Das geschützte Qualitätssiegel „Tegernseer Heimatführer“ steht für qualitativ, erstklassige Vermittlung von erlebbarem Wissen über die Region Tegernsee. Als „Tegernseer Heimatführer“ darf sich bezeichnen, wer die Lehrinhalte der Ausbildung durch die Tegernseer Tal Tourismus GmbH mit einem geprüften Zertifikat erfolgreich abgeschlossen hat. Die zertifizierten Tegernseer Heimatführer sind Botschafter der Region, leben die Werte der Region und vermitteln ihre facettenreiche Heimat auf lebendig authentische Weise. Dadurch machen sie den Tegernsee mit seiner Geschichte, Kultur und seinem Brauchtum sowie die Lebensqualität am Tegernsee für den Gast nicht nur verständlich, sondern aktiv erlebbar.

Grundsätzliche Verhaltensregeln

Tegernseer Heimatführer vermitteln das Gefühl für die Schönheit der Natur und können kompetent Wissen über Landschaft, Tiere und Pflanzen Auskunft geben. Sie kennen und halten sich an die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Natur.

Tegernseer Heimatführer sind sich bewusst, dass Natur und Kultur sensibel und mit Wissen und Einfühlungsvermögen präsentiert werden müssen. Sie wecken bei Gästen und Einheimischen das Verständnis für einen schonenden und pfleglichen Umgang mit unseren Naturgütern.

Tegernseer Heimatführer machen darauf aufmerksam, wie leicht die wildlebende Tier- und Pflanzenwelt der Region gestört und geschädigt werden kann. Sie achten die traditionelle land- und forstwirtschaftliche Nutzung der Region und vermitteln deren Wert für das erhaltenswerte Landschaftsbild.

Tegernseer Heimatführer achten auch darauf, dass touristische Aktivitäten natur- und sozialverträglich geplant und durchgeführt werden. Sie setzen sich ferner für eine konfliktarme, menschenfreundliche und nachhaltige Entwicklung des Tourismus im Tegernseer Tal ein. Zu einzelnen Themenfeldern wurden mit den Tegernseer Heimatführern mehrere konkrete Verhaltensregeln vereinbart. Im Folgenden werden hierzu pro Thema Beispiele genannt.

Verkehr und Anreise

Tegernseer Heimatführer bemühen sich, ihre Angebote mit den Möglichkeiten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu kombinieren (gemeinschaftliche Anreise, entsprechende Hinweise, Nutzung des ÖPNV).

Örtliche Gastronomie

Tegernseer Heimatführer unterstützen die regionalen Anbieter, halten engen Kontakt mit gastronomischen Betrieben, die bei Führungen einbezogen werden und wirken auf die Einhaltung der vereinbarten Standards hin.

Natur- und Almwanderungen

Tegernseer Heimatführer sprechen Almbesuche mit Almpersonal oder Bauer ab (kein Betreten von Almhütten ohne Erlaubnis). Sie achten ferner auf Sicherheit bei Begegnungen mit Weidevieh und vermitteln Verhaltensregeln im Umgang mit Weidetieren (Hund anleinen, bei Angriff ableinen, Stock mitnehmen, Tiere nicht erschrecken).

Geocaching

Tegernseer Heimatführer verlassen zum Aufsuchen von Caches keine Wege oder Steige und platzieren keine Ziele an gefährlichen Orten.

Winteraktivitäten

Tegernseer Heimatführer achten auf sichere Routenwahl (ausgewiesene Winterwanderwege) und Verhalten (Lawinenlage; Beratung durch Experten, keine zu großen Gruppen).

Rad-, MTB- und E-Bike Touren

Tegernseer Heimatführer passen die Geschwindigkeit der Gruppe an die Nutzung des Weges durch andere Verkehrsteilnehmer, Wanderer und die Nutzungsfrequenz an.

Aktivitäten rund um den See

Tegernseer Heimatführer betreten und befahren keine sensiblen Bereiche (Schilfgürtel, Laichplätze etc.) und achten auf Ruhe (Schall am See). Sie nehmen Rücksicht auf andere Nutzer rund um den See und achten auf Privatgrund.

Stadtführungen

Tegernseer Heimatführer achten auf angemessene Gruppengröße (niemals über 25 Personen) und Sicherheit (Erste-Hilfe-Set, Straßenverkehr).

Kirchenführungen und Führungen zu spirituellen Orten

Tegernseer Heimatführer vermeiden durch sorgfältige Planungen die Störung von Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen und achten auf einen respektvollen Umgang und angemessenes Verhalten der Gruppe bei der Führung (Kleiderordnung, Lärm etc.).

Busrundfahrten/Busgruppen

Tegernseer Heimatführer setzen sich dafür ein, dass das vorhandene Busliniennetz in der Region stärker genutzt wird (Ausstiegsplätze vor Hotel; Parkplätze etc.) zur Vermeidung weiteren Individualverkehrs. Bei Rundfahrten meiden sie sensible Bereiche wie Ortskerne und schwer passierbare Nebenstraßen.