Rottach-Egern

Rottach-Egern liegt am Südufer des Tegernsees und wurde zuerst von den Mönchen von Tegernsee besiedelt. In deren Gefolge ließen sich im breiten Talboden des Südufers die ersten Bauern nieder. Es muss ein mühsames Geschäft gewesen sein, die von den beiden Zuflüssen Weißach und Rottach geprägte Urlandschaft zu einem kargen Ertrag zu bringen. Nur dort, wo man vor den reißenden Wassern sicher sein konnte, sind nach und nach aus einzelnen Höfen 20 Ortschaften und Weiler hervorgegangen, deren Namen bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts nachweisbar waren. Bei Rottach und Egern handelte es sich, ebenso wie bei den übrigen Ortschaften, um eigene Ansiedlungen. Egern mit der Kirche St. Laurentius war zunächst bedeutsamer und wurde 1187 eigenständige, vom Kloster abhängige Pfarrei.
Mit Beginn der Marienverehrung am Anfang des 17. Jahrhunderts kamen die Wallfahrer in den Ort – hauptsächlich aus der näheren Umgebung, aber auch aus Straubing, Passau, Salzburg und Wien. Seinen Höhepunkt als Wallfahrtsort erlebte Egern beim ersten Säkulum der Wallfahrt, als 1747 an drei Tagen über 4.000 Gläubige die Heiligen Sakramente empfingen. 1803 wurde die Wallfahrt verboten und ist bis heute nicht wieder aufgelebt.
Im 19. Jahrhundert überflügelte Rottach das Dorf Egern. Der Doppelname Rottach-Egern wurde erst 1951 durch ministerielle Verfügung amtlich genehmigt, nachdem die politische Gemeinde bereits über 100 Jahre den Namen Rottach geführt hatte. 1976 wurde Rottach-Egern als Heilklimatischer Kurort anerkannt.