Montgolfiade, © Stefan Schiefer

Gasballon

Neben Heissluftballons gibt es auch Gasballons

Wussten Sie, dass es neben Heissluftballone auch Gasballone gibt? Diese sehen ähnlich aus, werden aber mit Gas statt heißer Luft betrieben.

HISTORIE

Prof. Jacques Alexandre César Charles konstruierte zusammen mit den Brüdern Anne-Jean Robert und Marie-Noël Robert einen dichten Seidenballon und füllte diesen mit Wasserstoff. Das Wasserstoffgas wurde durch Eisenspäne in Verbindung mit Schwefelsäure hergestellt. Der erste erfolgreiche Start war bereits am 27. August 1783. Der Ballon hatte einen Durchmesser von rund vier Metern und konnte bis zu neun Kilogramm mit sich führen. Der Flug dauerte 45 Minuten. Den ersten bemannten Gasballonflug führten Charles und Marie-Noël Robert am 1. Dezember 1783 durch. Er blieb für zwei Stunden in der Luft und machte nach 36 Kilometern eine Zwischenlandung. Danach stieg Charles noch einmal alleine auf. Damit war er der erste Mensch, der allein in einem Ballon aufstieg.

TECHNIK

Der Gasballon ist ein Ballon, der aus einer dünnen, gasdichten Hülle, zum Beispiel Latex oder Seidengewebe mit Gummihaut, besteht. Er wird mit einem Gas gefüllt, das eine geringere Dichte als die ihn umgebende Luft besitzt und somit zu einem statischen Auftrieb führt. Für dieses so genannte Traggas kommen hauptsächlich Wasserstoff (H2) und Helium (He), in der Vergangenheit aber auch Leucht- bzw. Stadtgas, infrage. Die Hüllen besitzen oben und unten jeweils eine Öffnung. Die Öffnung am oberen Pol wird entweder über ein Ventil oder einen „Parachute“ geschlossen. Da das Gas im Ballon nicht unter Überdruck stehen darf (anders ist es bei Wetterballonen), dient die untere Öffnung als Gasauslass beim Steigen des Ballons.

BETRIEB

Der Gasballon wird mit Ballast-Sand ausgestattet, den man sukzessiv abgibt, um Auftrieb und damit Höhe zu gewinnen. Um zu sinken wird über das Ventil bzw. den Parachute Gas abgelassen und der Ballon verliert Tragfähigkeit und sinkt. Bei der Landung wird wiederum Sand abgegeben, um die Sinkgeschwindigkeit zu verlangsamen.

WETTBEWERBE

Wie auch beim Heißluftballon gibt es Wettbewerbe im Gasballonfahren. Aufgrund der längeren Fahrtdauer sind die Distanzen allerdings wesentlich größer als bei entsprechenden Heißluftballonwettbewerben und können durchaus mehrere hundert Kilometer betragen. Die Königsdisziplin ist das Gordon-Bennett-Rennen, dass auch als Weltmeisterschaft gilt. Dabei geht es darum, die größtmögliche Distanz zurückzulegen. Die Teilnehmer dieses  Rennens sind oft mehrere Tage in der Luft und legen dabei Distanzen von über tausend Kilometern zurück. Die Sieger des Rennens 2005 gewannen mit 3.400 km, die Sieger von 1995 waren über 92 Stunden in der Luft.