Heissluft- Luftschiffe, © Stefan Schiefer

Heissluft-Luftschiffe

Die Motorisierten Heissluftballons

Wussten Sie, dass die erste Offene Deutsche Meisterschaft der Luftschiffe am Tegernsee ausgetragen wurde?

HISTORIE

Die ersten Heißluft-Luftschiffe wurden ab 1970 von der Fa. Cameron Balloons (England) angeboten. Diese frühen Heißluft-Luftschiffe waren im Prinzip in die Länge gezogene Heißluftballone. Form und Stabilität wurden nur durch den statischen Druck der Heißluft innerhalb der Hülle erzielt. Die Brenneranlage  ist wie bei einem Ballon unterhalb der unten offenen Hülle angebracht.

Ende der 1970er Jahre wurde von Thunder & Colt (England) das erste Überdruck-Heißluft-Luftschiff entwickelt. Hier wird der Hüllendruck mit Hilfe eines an der Motorgondel eingebauten Gebläses erhöht und dadurch die Hülle stabilisiert. Der Brenner arbeitete im Inneren der geschlossenen Hülle. Dieses System ist den drucklosen Hüllen technisch und in der Form überlegen.

Ab Mitte der 1990er Jahre war auch Lindstrand Balloons mit einem eigenen Überdruck-Luftschifftyp am Markt vertreten. Die in Aachen ansässige GEFA FLUG GmbH beschäftigte sich seit Mitte der siebziger Jahre mit der Entwicklung eines Heißluft-Luftschiffs. Die erste viersitzige Motorgondel wurde 1999 durch das deutsche Luftfahrt-Bundesamt (LBA) zugelassen. Mehr als 50 Heißluft-Luftschiffe hat die GEFA-FLUG bis 2015 hergestellt.

TECHNIK

Heute finden überwiegend zwei-/viersitzige Überdruck-Typen mit einem Volumen von 1.500 bis 3.000 m³ Verwendung. Die Motorleistungen variieren dabei zwischen 25-50 PS. Die erreichbaren Geschwindigkeiten sind ca. 18 bis 28 km/h. Die üblichen Flugzeiten betragen ein bis anderthalb Stunden, Heißluft-Luftschiffe können bei Bodenwinden bis zu 15 km/h starten.

BETRIEB

Klassisches Einsatzgebiet der Heißluft-Luftschiffe ist die Luftwerbung. Aufgrund des Motorantriebes kann ein Luftschiff jedoch im Gegensatz zum Ballon länger über einem vorher ausgewählten Standort verharren. Heißluft-Luftschiffe reagieren wie Heißluftballone empfindlich auf Thermik. Bei Werbeeinsätzen ist das Heißluft-Luftschiff einem Heißluftballon überlegen, da seine Flugroute weitestgehend planbar ist.

WETTBEWERBE

Heißluft-Luftschiff-Wettbewerbe bestehen aus Präzisions- und Geschwindigkeitsaufgaben. Zehn Weltmeisterschaften haben bis 2015 stattgefunden. Daneben gab es auch drei Europameisterschaften.

  •  2005 fand das erste deutsche Luftschiffrennen am 20. August 2005 in Bad Homburg vor der Höhe anlässlich des 95. Jahrestages der ersten deutschen Luftschiffparade statt. Es nahmen sieben Heißluft-Luftschiffe teil. 

1. Platz: Karl-Heinz Krug; 2. Platz: Pia Marie Witt; 3. Platz: Helmut Seitz;

  •  2015 fand die 1. Offene Deutsche Luftschiff- Meisterschaft am Tegernsee statt.

1. Platz: Andreas Merk (D); 2. Platz: Pia Marie Witt (D); 3. Platz: Jacques-Antoine Bernard (CH)

  •  2016 fand die 3. Europäische Luftschiff-Meisterschaft am Tegernsee statt.

1. Platz: Jacques-Antoine Besnard (F); 2. Platz: Andreas Merk (D); 3. Platz: Ralph Krämer (D);

  • 2018 fand die 10. Weltmeisterschaft der Heißluft-Luftschiffe am Tegernsee statt.

1. Platz: Andreas Merk (D); 2. Platz: Jürgen Hütten (D); 3. Platz: Ralph Kremer (D);

Impressionen

Heisluft-Luftschiffe, © Adobe Stock
Heisluft-Luftschiffe

© Adobe Stock

Heissluft-Luftschiffe, © Stefan Schiefer
Heissluft-Luftschiffe

© Stefan Schiefer

Heissluft- Luftschiffe, © Stefan Schiefer
Heissluft- Luftschiffe

© Stefan Schiefer