Montgolfiade Abend, © Max Luther

Heissluftballon

Heissluftballone haben eine ausgefeillte Technik

Wussten Sie, dass heiße Luft nach oben aufsteigt? Diese Erkenntnis war die Geburtsstunde der Heissluftballone. Die Heissluftballone werden nach ihren Erfindern benannt - den Montgolfièren.

HISTORIE

Die Beobachtung, dass Rauch und heiße Luft nach oben steigen, führte immer wieder zu Versuchen mit erwärmter Luft. Der Jesuitenpater Bartolomeu de Gusmão führte zeitgenössischen Berichten zufolge einige Ballon-Modelle am portugiesischen Hof vor. Den Schritt von eher spielerischen Modellen zum praktisch nutzbaren Luftfahrzeug leisteten die Brüder Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfier, die deshalb als Erfinder des Heißluftballons gelten. Deren erste Ballonfahrt fand am 4. oder 5. Juni 1783 statt, Menschen waren nicht an Bord. Die zweite Fahrt fand am 19. September in Versailles statt. Weil man der Sache aber noch nicht richtig traute und auch noch nichts über das „Luftmeer“ wusste, zog man es vor, statt Menschen drei Tiere, nämlich einen Hahn, eine Ente und einen Hammel, zu befördern. Die ersten geschichtlich belegten Ballonfahrer waren Jean-François Pilâtre de Rozier und der Gardeoffizier François d’Arlandes, die am 21. November 1783 in der Nähe von Paris mit einem Heißluftballon aufstiegen. Heißluftballone werden nach ihren Erfindern auch Montgolfièren genannt. In Deutschland gibt es zurzeit knapp über 1.000 Heißluftballone.

TECHNIK

Die Hülle besteht aus Nylon oder Polyester. Mit der Zeit haben sich folgende Hauptmerkmale herauskristallisiert, die immer wieder als Argumente für Polyester beziehungsweise Nylon verwendet werden: Bei Polyester ist es die Temperaturbeständigkeit, während bei Nylon die bessere Elastizität des Gewebes, eine höhere Weiterreißfestigkeit und die Haltbarkeit der Beschichtung im Vordergrund stehen. Der Ballonkorb besteht aus einem Weidengeflecht mit fester Bodenplatte. Der Auftrieb erfolgt durch die Erwärmung der Luft im Inneren des Ballons. Als Traggas wird erwärmte Luft verwendet. Dabei kommt flüssiges Propan, das über Hochleistungsbrenner verbrannt wird, zum Einsatz. Die Temperatur beträgt im Inneren der Ballonhülle je nach Herstellerzulassung bis zu 130 Grad Celsius. Die Tragkraft resultiert aus dem Hüllenvolumen und dem Unterschied der Innentemperatur und Außentemperatur. Durch Betätigung des Brenners wird die Luft in der Hülle erwärmt, wodurch der Ballon steigt. Durch langsames Abkühlen der Luft beginnt der Ballon wieder zu sinken. Ein sogenannter Parachute befindet sich an der Spitze der Ballonhülle. Während des Aufrüstens wird der Parachute durch Klettverschlüsse mit der umgebenden Hülle verbunden und dadurch geschlossen. Während der Fahrt bleibt der Parachute durch den Druck der warmen Luft geschlossen. Durch Ziehen an einem Seil kann der Pilot den Parachute öffnen. Die warme Luft kann aus der Hülle entweichen. Durch Loslassen der Leine wird der Parachute wieder durch den Innendruck geschlossen.

BETRIEB

Um auf die Fahrtrichtung und Geschwindigkeit Einfluss nehmen zu können, werden die sich in unterschiedlichen Höhen voneinander unterscheidenden Windrichtungen und Windgeschwindigkeiten durch gezieltes Steigen oder Sinken (Erwärmen oder Abkühlen) ausgenutzt. Seitliche Luftschlitze (Drehventile) können per Seilzug geöffnet werden. Durch das Austreten der Luft wird der Ballon um seine Hochachse gedreht.

WETTBEWERBE

Bei den Wettbewerben werden mehrere Ballonfahrten durchgeführt, bei denen je Fahrt meist mehrere Aufgaben gelöst werden müssen. Bei den meisten Aufgabentypen kommt es darauf an, mit einem kleinen Markierungsbeutel (Marker) ein bestimmtes Ziel zu treffen. Weitere Aufgabentypen sind beispielsweise die Weitfahrt innerhalb eines begrenzten Wertungsgebietes („Maximum Distance“) oder aber auch die „Minimum Distance“ mit „Zeitvorgabe“, bei der der Pilot gewinnt, der nach einer vorgegebenen Mindestfahrtzeit die kürzeste Strecke zurückgelegt hat. Bei der „Fuchsjagd“ startet ein Ballon mit einem gewissen Zeitvorsprung und legt am Landeort das Zielkreuz für die nachfolgenden Ballone aus.

Impressionen

Heissluftballon, © Adobe Stock
Heissluftballon

© Adobe Stock

Heissluftballon, © Stefan Schiefer
Heissluftballon

© Stefan Schiefer

Heissluft- Luftschiffe, © Stefan Schiefer
Heissluft- Luftschiffe

© Stefan Schiefer

Montgolfiade, © Stefan Schiefer
Montgolfiade

© Stefan Schiefer