Die Stadt Tegernsee im Frühling, © Dietmar Denger

Tegernsee

Historische Gebäude

Empire Brunnen (Schweighof)

Oberhalb des heutigen Seniorenzentrums Der Schwaighof entsprang eine heilsame Schwefelquelle, die König Max I. Joseph 1821 neu fassen lies und mittels einer hölzernen Rohrleitung bis an die Landstraße führte. An der inzwischen versiegten Quelle war bis ins 20. Jahrhundert eine kostenlose Wasserentnahme möglich. (Schwaighofstr. 83, Ecke Riedersteinstraße) 

Villa Faber

Die zweigeschossige Villa mit großem Schopfwalmdach liegt im Zentrum von Tegernsee. Durch den mosaizierten Dachvorstand, der umlaufenden Laube, dem Balkon und den Fassadenschmuck ist das prächtige Haus von Emanuel von Seidl (1899-1903) ein wunderschöner Aufenthaltsort. Dazu gehören ein bezaubender Villengarten, eine weitläufige Parkanlage mit Auffahrt sowie ein Brunnen und verschiedene Gartenfiguren.

Kloster Tegernsee, © Der Tegernsee, Dietmar Denger

Kloster Tegernsee

Das ehemalige Benediktinerkloster befindet sich seit der Säkularisation im Besitz des Hauses Wittelsbach. Momentaner Schlossherr ist S.K.H. Herzog Max in Bayern und I.K.H. Herzogin Elizabeth in Bayern. Das Schloss und die Tegernseer Gruft der Wittelsbacher sind nicht zu besichtigen. Im Jahr 1895 begann Herzog Karl Theodor mit dem Umbau der Mönchsgruft zur Gruft der Wittelsbacher in Bayern, die neben der Grabstätte in der Münchner Theatinerkirche die Bekannteste ist. Berümteste Person in der Gruft ist wohl Herzogin Ludovika in Bayern, Gemahlin des Herzogs Maximilian in Bayern und Mutter von "Sissi", der späteren Kaiserin von Österreich.

Staudacherhaus Tegernsee

1909 kam August Macke an den Tegernsee um seine Hochzeitsreise hier zu verbringen. Er blieb für ein Jahr und entwarf 200 Gemälde in seinem heimatlichen Nest, dem Staudacherhaus in Tegernsee. Hier fühlte sich das frisch gemählte Paar sichtlich wohl. Macke bekam eine alte Werkstatt zur Verfügung gestellt, die er zu sein Atelier umfunktionierte. Die Spaziergänge zum Parapluie und an verschiedene Orte rund um den See verliehen ihm viel Kraft, die er in seine Arbeit investierte. Schweren Herzens verließ die Junge Familie Macke das traditionelle Generationenhaus im November 1910 und zog weiter nach Bonn.

Museum Tegernseer Tal

Bei einem Besuch des Museums Tegernseer Tal können sie auch in die Vergangenheit Einblick nehmen. In den Räumlichkeiten warten mehr als 850 Objekte, die auf einen Zeitraum zwischen dem 14. und dem 20. Jahrhundert datiert werden können, auf den Besucher. In 17 Räumen informiert das Museum über das Tegernseer Tal, eine der traditionsreichsten Regionen Altbayerns und kann dabei selbst auf eine lange Tradition zurückblicken:
Als sich 1903 der Altertums-Gauverein gründete, um Zeugnis von der ehemaligen Benediktinerabtei Tegernsee zu geben, war der Grundstein für ein Heimatmuseum gelegt, das alsbald im Rathaus eingerichtet wurde. Was folgte, waren mehrere Umzüge, bis das Museum schließlich seinen heutigen Standort im denkmalgeschützten alten Pfarrhof neben dem Schloss einnahm. Heute erwarten den Besucher zwei Abteilungen mit lokalgeschichtlichen Sammlungen. Schwerpunkte sind zum einen Bild- und Textdokumente sowie Relikte aus der über 1000-jährigen Klostergeschichte und zum Wirken der Wittelsbacher am Tegernsee, zum anderen volkskundliche Bestände aus dem Tegernseer Tal, darunter bedeutende Möbel des 16. bis 19. Jahrhunderts. Dabei beeindrucken besonders zwei vollständige Inventare von „Kammerwägen“ inklusive Brautausstattung zur Einrichtung des neuen Heims. Einer davon stammt aus dem Jahr 1809, der andere enthält 1851 hergestellte und 1892 zu einer Zweitverwendung modernisierte Möbel.

Rosenstraße, © Der Tegernsee, Dietmar Denger

Rosenstraße

Zu den schönsten Plätzen in Tegernsee gehört die romantisch-historische Rosenstraße, hier können Besucher Staunen, Schauen und Verweilen. Ein besonderer Hingucker ist das dreigeschossiges Doppelhaus im oberbayerischen Heimatstil mit Lüftmalerei und reich geschnitzten Lauben. In der Rosenstraße befinden sich neben traditionellen Häuser auch zahlreiche Geschäfte.

Olaf Gulbransson Museum

Der im Kurgarten gelegene Bungalow des Architekten Sep Ruf aus dem Jahre 1966 beherbergt in seinem Inneren das Olaf Gulbransson Museum. Der norwegische Zeichner (1873-1958) kam 1929 mit seiner dritten Frau an den Tegernsee. Gulbransson gehörte zu den legendären und herausragenden Zeichnern des „Simplicissimus“. Er hatte die Begabung, mit wenigen Strichen und spitzer Feder ein Gesicht festzuhalten. Diese Porträts, Auftragsarbeiten, Buchillustrationen sowie einige seiner seltenen Öllandschaften sind in der Dauerausstellung zu besichtigen. Im 2008 ergänzten Erweiterungsbau werden Sonderausstellungen gezeigt. (Eingang über Kurgarten 5)

Ganghoferhaus

Der Heimatdichter und Schriftsteller Dr. Ludwig Ganghofer (1855-1920) ging mit seinem Freund Ludwig Thoma oft am Tegernsee zur Jagd. Das Haus in Tegernsee kaufte er 1918, verbrachte dort allerdings nur wenige Wochen. Heute liegt der Autor auf dem Egerner Friedhof neben Ludwig Thoma begraben. (Eingang über Seestraße 78)

Stielerhaus, © Der Tegernsee, Dietmar Denger

Stielerhaus

Joseph Karl Stieler (1781-1858) war als Hofmaler des bayerischen Königs tätig. Zu seinen bedeutendsten Werken gehört die Schönheitengalerie König Ludwigs I. im Nymphenburger Schloss. Das 1830 erbaute Landhaus bewohnte er mit seinem Sohn, dem Dichter Karl Stieler (1842-85), dem am Hang auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses ein eigenes Denkmal gewidmet ist. (Eingang über Seestraße 74)

Ludwig-Thoma Haus

Das Zuhause des bayerischen Dichters Dr. Ludwig Thoma (1867-1921) wurde 1908 auf der Tuften vom Künstler und Architekt Ignatius Taschner nach eigenen Vorstellungen erbaut. Heute verwaltet die Ludwig-Thoma-Stiftung München das Haus, das zeitweise für Veranstaltungen und Führungen geöffnet wird.

Tegernsee Bahn

Bereits 1858 konnte man mit der Eisenbahn bis nach Holzkirchen, 1883 bis nach Gmund reisen. Der Bau der Eisenbahnstrecke trug wesentlich zur Erschließung des Tegernseer Tals als Erholungs- und Urlaubsgebiet bei. 1902 wurde die Bahnlinie bis Tegernsee erweitert.

Rathaus Tegernsee, © Der Tegernsee, Dietmar Denger

Rathaus Tegernsee

Entlang der Seepromenade mitten in der Stadt Tegernsee steht das prächtige gelbe Rathaus. Bis 1888 war es das ehemalige Schulhaus, danach wurde es zu einem Forsthaus umfunktioniert und seit einiger Zeit ist das stattlicherdreigeschossiger Flachsatteldachbau ein dienstgebäude der Stadt Tegernsee. Hier wird fast täglich standesamtlich geheiratet und die Brautpaare lassen sich auf dem berühmten giebelseitigen Balkon mit dem Tegernsee im Hintergrund ablichten.

Großes Paraplui mit Gedenkstein

Die drei in die Gedenksteine eingravierten Initialen A, F und M erinnern an das Treffen des russischen Zaren Alexander I. und des österreichischen Kaisers Franz I. mit dem bayerischen König Max I. Joseph auf der Reise zum Kongress nach Verona (1822).

Herzogliches Brauhaus und Bräustüberl

Seit 1675 wurde hier erstmals das klösterliche Braurecht ausgeübt. Damit verbunden war eine Konzession zum Verkauf des Bieres an Wirte und öffentlichem Ausschank. Schon damals befand sich die Bräustätte an der gleichen Stelle wie das heutige Bräustüberl. 1838 wurde auf Befehl der Königinwitwe Karoline der Bau eines Sommerbier-Lagers (auf der Anhöhe oberhalb des heutigen Kurgartens) veranlasst. Diesen gibt es zwischenzeitlich nicht mehr, doch das Bräustüberl hat wie eh und je seinen Platz nördlich der Kirche und sollte bei keinem Tegernsee-Besuch fehlen.

Villa Frankenburg, © Der Tegernsee, Sabine Ziegler-Musiol

Villa Frankenburg

Prinz Carl von Bayern gab Architekt Michel Tölzer in Auftrag die Villa Frankenburg zu errichten. Im Jahr 1866 wurde das Gebäude fertiggestellt. Nach ca. 150 Jahren drohte das Denkmal einstürzen. Ehepaar Brenner kauften das Baudenkmal und restaurierten das Haus für mehrere Millionen Euro. Das denkmalgeschützte Haus mit 20 Zimmer und sieben Bädern liegt auf einer kleinen Anhöhe mit einem beeindruckenden Panoramablick auf den Tegernsee und der umliegende Berge.