Reiffenstuels Solehebemaschine, © Stadtarchiv München

Reiffenstuels Solehebemaschine

Das wichtigste Element der Soleleitung war die Solehebemaschine. Simon Reiffenstuel, der Hofbrunnmeister, war mit der Technik vertraut, die bereits bei der Wasserversorgung Münchens im Einsatz war. Für die Soleleitung konstruierte er die Pumpen neu und verbesserte ihre Leistungsfähigkeit. Sie waren 175 Jahre ununterbrochen in Betrieb. Die Rekonstruktion der Solehebemaschine auf dem Salinenpark Traunstein ist das symbolische Denkmal für die genialen Baumeister Vater Hanns und Sohn Simon Reiffenstuel. Ein oberschlächtiges Wasserrad diente als Antrieb für die Kolbendruckpumpe. Bei Trockenheit, wenn das Treibwasser knapp wurde, funktionierte es auch als Laufrad, das der Brunnknecht mit Muskelkraft zu bewegen hatte.

Reiffenstuel fand mit der um 120° gegeneinander versetzten Nockenwelle die Lösung, um die horizontale Drehbewegung des Wasserrades in eine zeitlich versetzte Bewegung der Druckkolben umzuwandeln und den kontinuierlichen Druck in den Steigrohren zu erzeugen. Die drei Pumpzylinder aus Bronze, mit barockem Dekor verziert, stammten aus der Werkstatt des Münchner Glockengießers Bartholomäus Wenglein.

Für die Bleirohre der Steigleitungen konstruierte Reiffenstuel einen beweglichen Gießofen, der von einem Brunnhaus zum nächsten transportiert wurde. Reiffenstuel verbesserte die Leistung der Kolbendruckpumpe erheblich. Bei ausreichender Menge an Aufschlagwasser konnten pro Tag zwischen 90 und 130 Kubikmeter Sole gepumpt werden.

Die dreifach gekröpfte Nockenwelle war die entscheidende Erfindung Simon Reiffenstuels. Damit gelang ihm eine wesentliche Verbesserung der Pumpe. Die Kolben der Pumpe bestanden aus Lederscheiben, die an die geschmiedeten Stangen angeschraubt waren.