Grete Weil

Schriftstellerin und Widerstandskämpferin

Grete Weil zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen jüdischer Herkunft. Sie wurde am 18. Juli 1906 am Egerner Spitz im heutigen Rottach-Egern geboren und wuchs in einem großbürgerlichen Elternhaus auf. Sie studierte in Frankfurt, Berlin, München und Paris und heiratete 1933 den promovierten Germanisten und Dramaturgen der Münchner Kammerspielen Edgar Weil. Beide gingen aufgrund ihrer jüdischen Herkunft nach Amsterdam ins Exil. Grete Weil überlebte den Holocaust in einem Versteck, ihr Mann wurde 1941 im KZ Mauthausen ermordet. In ihrem Versteck engagierte sich Grete Weil im antifaschistischen Widerstand der „Hollandgruppe Freies Deutschland“. Ihr literarischer Erfolg wurde mit vielen Preisen gewürdigt. Sie verstarb im Alter von 92 Jahren, ihr Urnengrab befindet sich auf dem Neuen Gemeindefriedhof in Rottach-Egern.

Schreiben gegen das Vergessen

In ihrem Amsterdamer Versteck entstand das Extil-Theaterstück „Weihnachtslegende 1943“. Es folgte die Erzählung „Ans Ende der Welt“, ein erstes literarisches Zeugnis der Deportation holländischer Juden durch die Nazis. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1947 entschied sie sich, „gegen das Vergessen anzuschreiben“. 1963 veröffentlichte sie den Roman „Tramhalte Beethovenstraat“. Ihren literarischen Durchbruch erreichte sie erst 1980 mit dem Roman „Meine Schwester Antigone“.

Unveröffentlichter Roman „Der Weg zur Grenze“ 2022 erschienen

Im Amsterdamer Exil versteckt schrieb Grete Weil 1944 ihren ersten, bis vor kurzen noch unveröffentlichten Roman „Der Weg zur Grenze“. Im Rahmen des Projektes Tegernseer LiteraTouren (TELITO) gab Dr. Ingvild Richardsen diesen Roman 2022 beim Verlag C.H. Beck heraus. Darin lässt Grete Weil die Protagonistin Monika Mertens ihre Geschichte erzählen, die eng mit dem Tegernseer Tal verbunden ist.

Eine Rezension des Romanes lesen Sie hier.

Tegernseer LiteraTour „Grete Weil“

Folgen Sie der Schriftstellerin Grete Weil auf den Spuren ihres Lebens und Schaffens in Rottach-Egern – mit der LiteraTour „Grete Weil“.