Siebenhütten, © Der Tegernsee, Julian Rohn

7. Station - Siebenhütten

Südlich des Parks von Wildbad Kreuth liegt eine Niederalm an der Hofbauernweißach, die früher beliebtes Ausflugsziel für die Gäste des Kurbads war und heute für Familien und Sportler ist: die Siebenhüttenalm. Ihren Namen hat sie von den sieben Hütten, die ursprünglich hier standen und den sieben Bauern von Pförn gehörten. Geblieben sind noch drei Hütten, von denen zwei als Lager und eine als Brotzeitstation genutzt werden. Die Blockbauten (Kaser, Geißstall, Heustadel) stammen alle aus dem 19. Jahrhundert. Auf einem heute noch existierenden Fußweg wurden einst Fässer mit Ziegenmolke für Heil- und Schönheitsbäder ins nahegelegene Wildbad Kreuth geliefert. 


Literarisches Zeugnis: Kiem Pauli
Siebenhütten ist nicht nur sommerliche Ausflugsgaststätte, sondern auch Treffpunkt von Volksmusikanten. Einer von ihnen ist der berühmte Kiem Pauli gewesen. Über den nach ihm benannten Kreuther „Kiem Pauli Weg“ gelangt man noch heute nach Siebenhütten. Eine Reihe von Fotos bezeugen sein dortiges Wirken, z.B. 1933 mit der Hollaus Marie oder 1956 mit der Schmidt Steffi. Marie Einberger, geb. Berghammer, zum Ropfer von Hagrain, war Siebenhütten-Wirtin und Kiem Paulis langjährige Betreuerin. (vgl. Halmbacher, Bd. 1, S. 339; Bd. 2, S. 345; Bd. 3, S. 345) 


„Und wia beim Pauli D Zeit um war, packt er sei Zither ei / und macht sich langsam aufn Weg – was sei muaß des muaß sei.


Da Petrus hat scho gwart auf eahm und macht eahms Türl auf – / bloß d Zither hat der Petrus gmoant, paßt net an Himmi rauf.


Is aa recht, hat der Pauli gsagt, na kehr i wieder um, / wenn i mit meiner Zither net in Himme eine kumm.


Und packt sei Zither wieder ei und laßt an Petrus steh – / und laßt an Himme, Himme sei und möcht auf Kreuth zruck geh.


Da kimmt die ‚Liabe Frau‘ daher, sie hätt am liabstn gwoant – / und nimmt an Pauli bei der Hand – es war ja net so gmoant.


Geh rei und nimm dei Zither mit und schpui so ofts die gfreit – / na gfallts dir bei uns grad so guat, als wia dahoam in Kreuth –.“
(zit. n. Halmbacher, Bd. 3, S. 366)